Resolution des Sankt Wendeler Kreistages – Antrag der CDU Kreistagsfraktion
Vorbemerkungen
Die pandemische Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten hat deutlich gemacht, wie wichtig eine gute und wohnortnahe gesundheitliche Versorgung ist. Im Landkreis St. Wendel haben die niedergelassenen Ärzte, Heilmittelerbringer, Apotheken, Hebammen aber auch das Marienkrankenhaus und die Mediclin-Klinik eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Sowohl in der Intensivmedizin als auch in der Grundversorgung gilt es der Ärzteschaft und den Krankenpflegern „Danke“ zu sagen. Durch eine gute medizinische Betreuung konnten oftmals schwere Krankheitsverläufe behandelt und Leben gerettet werden. Das zeigt: wir brauchen eine qualitativ hochwertige und gute Gesundheitsversorgung jetzt und auch in Zukunft im Landkreis St. Wendel.
Aus den vorangegangenen Gründen stellen wir als höchstes Entscheidungsgremium auf Kreisebene deshalb nochmal deutlich heraus:
- Der Kreistag St. Wendel begrüßt, dass die Landesregierung mit der Fortschreibung des Krankenhausplanes die Grundlage für die Weiterentwicklung und den Ausbau des Krankenhausstandortes St. Wendel gelegt hat. Insgesamt stehen 441 voll- und teilstationäre Krankenhausbetten in den Fachabteilungen der Chirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Geriatrie, Inneren Medizin, Kardiologie, Neurologie und Psychiatrie zur Behandlung und Betreuung bereit. Mit den Schwerpunkten Viszeralchirurgie, Gastroenterologie, Kardiologie und Gerontopsychiatrie liegen besondere Versorgungsstrukturen vor. Aushängeschild und landesweit einmalig ist die neue konservative Orthopädie mit 50 Betten in der Hauptfachabteilung Orthopädie und Unfallchirurgie.
- Der Kreistag St. Wendel wertet es als positiv, dass die Landesregierung die bauliche Weiterentwicklung des Marienkrankenhauses auch finanziell unterstützt: Eine zentrale Notaufnahme und eine Chest-Pain-Unit werden ebenso die Betreuung und Versorgung in der Zukunft verbessern, wie die Erweiterung der kardiologischen Behandlungsmöglichkeiten durch einen Linksherzkatheder. Die Implementierung einer überregionalen Stroke-Unit wird ebenfalls die Schlaganfallversorgung deutlich ufbessern. Über 24 Mio. Euro werden in einem ersten Schritt am Standort St. Wendel investiert.
- Auch erfreulich ist die Nachricht, dass die Landesregierung neben der finanziellen und fachlichen Weiterentwicklung des Krankenhausstandortes auch die Zahl der Ausbildungsplätze erweitert hat. 142 Ausbildungsplätze für Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegefachfrau/mann und Pflegeassistenz stehen zur Verfügung.
- Mit Sorge betrachtet der Kreistag St. Wendel die Entwicklung in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Zwar hat sich die Zahl der Geburten auf rund 600 pro Jahr in den letzten Jahren positiv entwickelt, jedoch geht die Zahl der chirurgischen Eingriffe in der Gynäkologie weiter zurück. Die Verlagerung der gynäkologischen Operationen und des zertifizierten Brustzentrums durch den Krankenhausträger Marienhaus wird bedauert. Dies bedeutet eine Verschlechterung des Angebotes, was wir so nicht akzeptieren wollen.
Der Kreistag St. Wendel fordert daher den Träger des Marienkrankenhauses auf, alle personellen und organisatorischen Anstrengungen zu unternehmen, auch in Zukunft ein gutes Versorgungsangebot für Frauen im Landkreis zu machen. Insbesondere muss auch in Zukunft die Geburtshilfe gesichert und attraktiver werden. Hier fordert der Kreistag St. Wendel den Träger Marienhaus auf, den Kreissaal zu modernisieren, Partnerzimmer einzurichten und bereitzustellen sowie einen eigenen Chefarzt für die Geburtshilfe am Standort St. Wendel einzustellen. Gleichzeit soll mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit, das Angebot der Geburtshilfe beworben werden.
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